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6 Jun 2020

Mahnwache mit Schweigeminute für George Floyd am Montag

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Mit einer Mahnwache und einer einleitenden Schweigeminute für
George Floyd möchten sich die Aktivist*innen der Anti-Atom-Initiative
Göttingen am Montag, 8. Juni, gegen Fremdenfeindlichkeit positionieren.

Beginn ist um 18 Uhr am Gänselieselbrunnen, Markt in Göttingen

10 Mai 2020

Unterschriftenaktion für einen grünen Wiederaufbau

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https://secure.avaaz.org/campaign/de/green_recovery_loc/?cVrZvgb

Unter diesem Link könnt Ihr den Appell für einen ökologischen und klimafreundlichen Wiederaufbau unterschreiben.

1 Mai 2020

Nukleare Teilhabe aufgeben! Keine neuen Atomwaffenjets für die Bundeswehr!

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75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bemüht sich die deutsche Verteidigungsministerin unter dem Schutz der Coronakrise, das überholte Konzept der Teilhabe Deutschlands an der atomaren Vergeltung der NATO festzuschreiben.

Fast genau vor 10 Jahren, am 26. März 2010, hat auch die Fraktion der CDU einem Beschluss des Bundestages zugestimmt, in dem die Bundesregierung aufgefordert wurde, sich für den Abzug der amerikanischen Atomwaffen aus Deutschland einzusetzen. Beim Abzug der amerikanischen Atombomben von deutschem Boden bedarf es auch keiner Flugzeuge der Bundeswehr, die für den Abwurf von Atombomben geeignet sind. Seit der Vereinigung Deutschlands und dem damit verbundenen Ende des Kalten Krieges zwischen Ost und West steht seit nunmehr 30 Jahren der Aufbau und Ausbau einer Russland einbeziehenden gesamteuropäischen Sicherheitsarchitektur an, die entschlossene Schritte der atomaren und der konventionellen Abrüstung möglich macht. In allen Ländern werden die finanziellen Mittel, die immer noch für Rüstung und Aufrüstung verwendet werden, für soziale, ökologische und klimaschützende Aufgaben dringend benötigt.

Der Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen aus dem Jahre 2017 verfolgt das Ziel eines weltweiten Verzichts auf die Herstellung und den Einsatz dieser furchtbarsten Waffen der Menschheitsgeschichte. Die Stadt Göttingen, Partnerstadt von Hiroshima, hat sich vor einem Jahr, am 15. März 2019, dem Appell der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) angeschlossen und die Bundesregierung aufgefordert, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten.

Wir unterstützen diese Forderung und appellieren an den Deutschen Bundestag, unter Aufnahme seines Beschlusses vom März 2010 die Neubeschaffung atomwaffenfähiger Luftwaffenjets abzulehnen und Initiativen zu atomarer und konventioneller Abrüstung in Europa zu unterstützen.

Göttingen, 26. April 2020 Erstunterzeichner-innen: Dr. Ulrich Kusche, Religionswissenschaftler, GöttingenProf. Dr. Hansotto Reiber-Kühne, Biochemiker, Göttingen Pfr.i.R. Bernd Winkelmann, Leinefelde-Worbis Ute Caspers, Friedenspädagogin, Göttingen, Dr. Gerhard Krauth, Sozialwissenschaftler, Göttingen, Wolfgang Petrak, ev. Theologe, Göttingen,   Ute Simmerling, Dipl. Sozialwirtin, Göttingen, Annette Ramaswamy, Krankengymnastin, Göttingen Dr. Mohan Ramaswamy, Göttingen, Gerd Nier, Erziehungswissenschaftler,

Unterschriften zum Atomwaffenverbot: https://www.icanw.de/wp-content/uploads/2019/10/2019_Unterschriftenliste.pdf

23 Apr 2020

Tschernobyl – Super GAU vor 34 Jahren

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Es ist fast unheimlich, wie sehr der 34. Jahrestag der Atomkatastrophe in Tschernobyl der heutigen Situation ähnelt. Die allgegenwärtige Angst vor etwas, was uns bedroht, was uns einschränkt, ohne das wir es sehen können, alles das war 1986 da und ist es heute, in der Zeit der Corona-Pandemie, wieder. Leider können wir aufgrund der derzeitigen Einschränkungen keine gemeinsame Veranstaltung durchführen, dabei ist Tschernobyl leider derzeit nur zu aktuell (Einen Bericht über die derzeitigen Brände in der Sperrzone findet ihr weiter unten).

Daher werden wir durch Online-Beiträge und dezentrale Aktionen auf dieses Thema aufmerksam machen, denn Tschernobyl ist und wird nicht vergessen! Ausstieg weltweit – sofort – für immer!

Schwere Waldbrände in der Tschernobyl-Sperrzone

Seit dem 3. April brennt der Wald in unmittelbarer Nähe des havarierten Atomkraftwerks Tschernobyl – wo sich am 26. April 1986 in Reaktor-Block 4 eine Nuklearkatastrophe der höchsten Kategorie auf der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala ereignete. Die Ukrainische Regierung registrierte bei den seit nunmehr drei Wochen andauernden Waldbränden bisher vier temporäre Erhöhungen der Hintergrundstrahlung in der 100 km von Tschernobyl entfernten Stadt Kiew und riet den Bewohner*innen am 15. April 2020 dazu, ihre Häuser wegen des Rauchs der Waldbrände in den Morgenstunden nicht zu verlassen, streitet aber bislang ab, dass eine Gefahr durch Radioaktivität bestehen würde. Am Mittwoch, dem 22. April wurde nunmehr zur Bekämpfung der weiter andauernden Schwelbrände neben Feuerwehr und Militär zusätzlich auch noch die Nationalgarde der Ukraine mit herangezogen.

Tschernobyl ist nicht vergangen! Tschernobyl ist bedrohliche Gegenwart und betrifft die zukünftigen Generationen in den verstrahlten Gebieten.

Die durch den Super-GAU u.a. verbreiteten Radioisotope Strontium-90 und Cäsium-137 haben Halbwertszeiten von 28 und 30 Jahren. Es dauert also nochmals ca. 180 Jahre, bis von diesen Isotopen keine Gefahr für die Umwelt mehr ausgeht – und es gibt Isotope mit noch deutlich längeren Halbwertszeiten.

 

Der Super-GAU von Tschernobyl 1986

 

In der Nacht vom 25. zum 26. April 1986 begann ein Test der Sicherheitssysteme im Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl in der damaligen UDSSR (auf dem Gebiert der heutigen Ukraine), der um 1.23 Uhr außer Kontrolle gerät. Es beginnt die Kernschmelze und damit der Super-GAU, der weite Teile Europas radioaktiv verseucht und unzählige Menschen das Leben kostet.

Die Folgen sind bis heute zu spüren, Strahlung lagert sich weiterhin auch bei uns in Pilzen und Wildtieren ab. Der Reaktor strahlt weiterhin, der erste Einschluss ist mittlerweile brüchig, so dass eine neue Hülle (Sarkophag) erstellt werden musste, um die Strahlung halbwegs zurück zu halten. Tschernobyl steht wie Fukushima für die Unbeherrschbarkeit der Kernkraft und deren tödliche Folgen.

23 Apr 2020

Friday for Future – Mitmachen bei der Online Demo am Freitag

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Zusammen mit Fridays For Future laut fürs Klima

Die aktuelle Virus-Pandemie zeigt uns: Um Krisen zu bewältigen ist es entscheidend, auf die Wissenschaft zu hören, solidarisch zusammenzustehen und entschlossen zu handeln. Genau dies gilt auch für die Klimakrise. Am 24.4. wären wir mit Fridays For Future zum globalen Klimastreik auf die Straßen gegangen – nun verlegen wir die Demonstration ins Netz. Beim Livestream for Future werden wir von zu Hause aus und doch alle gemeinsam laut fürs Klima!

Macht mit, tragt Euch in die Karte ein und ladet Euer Protestschild hoch!

Weiter Infos https://www.klima-streik.org/

10 Apr 2020

Evakuiert die Flüchtlingslager in Griechenland

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In Zeiten von Corona vegetieren geflüchtete Menschen unter unvorstellbaren hygienischen Bedingungen in den griechischen Flüchtlingslagern. Die einfachsten Maßnahmen gegen Infektionen sind nicht durchzuführen. Die europäischen Staaten und vor allem Deutschland muss die Menschen sofort aufnehmen, die Lager müssen sofort aufgelöst werden. Uterstützt die Aktionen von https://seebruecke.org

10 Apr 2020

Keine atomwaffenfähigen Kampfflugzeuge für Deutschland – Macht mit!

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Das Verteidigungsministerium hat angekündigt im ersten Quartal 2020 eine Entscheidung über die Tornado-Nachfolge zu treffen. Diese neuen Flugzeuge sollen auch für den Atomwaffeneinsatz zertifiziert werden. Das wollen wir verhindern!
Noch können wir diese Entscheidung beeinflussen – mit eurer Unterstützung. Deswegen müssen wir jetzt an die Mitglieder des Verteidigungsausschusses schreiben.
Bitte unterstützt uns und schreibt eine E-Mail an möglichst viele Abgeordnete des Ausschusses. Wenn es Abgeordnete aus eurem Bundesland oder Wahlkreis gibt, hat eure Stimme natürliche besondere Bedeutung.
Alle weiteren Informationen zum Mitmachen wie Email-Adressen und eine vorbereitete Email findet ihr auf der Seite von Ican: https://www.icanw.de/

5 Apr 2020

1. Online-Mahnwache 6.4. 18 Uhr

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Hallo,

ich begrüße Euch zu unserer ersten Online-Mahnwache. Ab 18 Uhr gibt es hier viel zu lesen, einiges auch zu hören und zu sehen. Ich freue mich auf Rückmeldungen und Infos von Euch. Schickt mir eine Email zepol@gmx.de, die ich dann sofort einbauen werde. Denkt daran ständig beim Browser auf aktualisieren zu drücken.

Wir haben viele interessante Beiträge für Euch, die, ganz wie bei der regulären Mahnwache, nacheinander folgen. 

Zu Beginn unserer Mahnwache erfolgt eigentlich immer eine Schweigeminute, was am Computer aber nur wenig Sinn macht. Daher gibt es einen kurzen musikalischen Beitrag, der daran erinnern soll, dass in einer Krise Solidarität und Unterstützung mehr zählt als Egoismus und nationale Abschottung. Wir denken an die Opfer der Atomkraft, der vom Coronavirus betroffenen Menschen, an die Hungernden und die Geflüchteten:

Vielen Dank an Sine für Ihren musikalischen Beitrag. Als nächstes bin ich selbst dran: Im folgenden Beitrag geht es um Krisen: Corona und Klima-Krise:

Unser nächster Beitrag kommt von Randy. Es geht um die aktuelle Lage in Fukushima und die olympischen Spiele in Japan:

Fukushima/Japan Mahnwache April 2020

Verlegung der olympischen Spiele

Die olympischen Spiele 2020 in Tokio sollten der Welt suggerieren, dass die atomare Kata-strophe, die mit dem mehrfachen Super-Gau am 11. März 2011 im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi begann, Geschichte sei. Die Eröffnungsspiele der olympischen Baseball- und Softballturniere sollten in der Präfektur Fukushima stattfinden, direkt in Fukushima City – nur 50 km von dem havarierten Atomkraftwerk entfernt. Wir haben, wie viele andere Aktivist*innen und Kritiker*innen weltweit, immer wieder gefordert, dass weder olympische Wettkämpfe noch der olympische Fackellauf in den verstrahlten Gebieten stattfinden darf.

Inzwischen ist klar: Es wird im Jahr 2020 keine olympischen Spiele in Japan geben. Nicht wegen unseres Protests, nicht wegen der Forderung, die olympischen Spiele nicht poli-tisch zu missbrauchen und der Welt vorzugaukeln, die Situation in Fukushima sei unter Kontrolle und man sei auf dem Weg zurück zur Normalität. Dies alles spielte keine Rolle bei der Entscheidung, sondern wegen der Corona-Pandemie werden die Spiele in diesem Jahr nicht stattfinden.

Können wir uns dennoch freuen? Die Antwort ist ein klares Nein. Denn zum einen sind die olympischen Spiele lediglich um ein Jahr verschoben, sie sollen im nächsten Jahr am gleichen Ort stattfinden und am 23. Juli 2021 in Tokio eröffnet werden. Zum anderen ist das olympische Feuer bereits in Japan und wird auch bis 2021 dort bleiben. Schlimmer noch: Das olympische Feuer ist an die Präfektur Fukushima übergeben worden, wo es bis mindestens Ende April im Sportzentrum J-Village, welches innerhalb der 20km-Sperrzone um das AKW Fukushima liegt, ausgestellt wird. In einem Gebiet, in dem nach wie vor hohe Strahlungswerte gemessen werden, in dem die Böden trotz der Dekontamination hohe Cäsiumwerte aufweisen und das in weiten Teilen nach wie vor unbewohnbar ist. Im Vorfeld sprachen die Organisator*innen von dem olympischen Feuer als der „Flamme der Erholung“. Welch ein Sarkasmus in dieser Formulierung steckt, ist schnell erkennbar, schaut man auf die ökologischen und sozialen Folgen der Atomkatastrophe, die in Japan weithin sichtbar sind: Entwurzelte Familien, dramatische gesundheitliche Folgen, auf Ewigkeit unbewohnbare Gebiete, hunderttausende Säcke mit verstrahlter Erde, verseuchte Wälder, Flüsse und Seen.Und auch die Situation auf dem Gelände des havarierten Atomkraftwerks ist mitnichten unter Kontrolle. So lagern auf dem Gelände zurzeit ca. 1.200.000 Tonnen hochradioaktives Wasser in knapp 1000 großen, teilweise undichten Tanks. Nach dem Willen der Regierung soll dieses Wasser in den Pazifik verklappt werden. Nach einer „ausreichenden“ Verdünnung würden die darin enthaltenen radioaktiven Stoffe die gesetzlich festgelegten Ober-grenzen unterschreiten und das radioaktiv belastete Wasser stelle keine Gefahr mehr für Umwelt und Gesundheit dar, so eine Unterkommission der Regierung. Fischer, Fischereigenossenschaften, lokale Bürger*innen und Umweltverbände sprechen sich dagegen weiterhin strikt gegen diese Pläne aus, da vor allem durch das im Wasser befindliche radioaktive Tritium sehr wohl gesundheitliche Gefahren bestehen und es nach wie vor keine Möglichkeit gibt, dieses Tritium aus dem Wasser herauszufiltern.

Im Reaktorgebäude 2 des AKW Fukushima Daiichi herrscht auch nach über 9 Jahren seit Beginn der Reaktorkatastrophe weiterhin eine hohe Strahlung. So wurde in einer Roboter-

mission am 30.01.2020 festgestellt, dass das Reaktorgebäude 2 aufgrund der hohen Strahlung weiterhin nicht betreten werden kann. Etwas besser scheint die Situation im Reaktorblock 3 zu sein, wo derzeit immerhin die Brennelemente aus dem Abklingbecken geborgen werden. Bis zum 13.03.2020 wurden 105 der 566 Brennelemente entnommen und in ein Zusatzabklingbecken gebracht, welches sich ebenfalls auf dem Gelände befindet. Bis März 2021 sollen alle Brennelemente aus dem Abklingbecken geborgen sein. Zurzeit finden allerdings Wartungsarbeiten am Entnahmekran statt, weshalb die Bergung der Brennelemente voraussichtlich bis Juni un-terbrochen ist.

Weiter geht dagegen der Rückbau des Schornsteins der Reaktorblöcke 1 und 2, der bereits auf 78 rückgebaut wurde. Der hochradioaktiv kontaminierte Schornstein war akut ein-sturzgefährdet und soll deshalb noch bis auf 60 Meter zurückgebaut werden. Die Arbeiten erfolgen aufgrund der hohen Strahlung mit einem ferngesteuerten Kran mit speziellen Schneidewerkzeugen. Voraussichtlich Anfang Mai sollen die Arbeiten beendet sein.

Unsere Forderung bleibt auch für 2021 bestehen: Keine olympischen Wettkämpfe und kein olympischer Fackellauf in den verstrahlten Gebieten!

 

Ganz in der Nähe steht das AKW Grohnde, dessen Revision ansteht. Hierzu ein Bericht von Christine:

Revision im AKW Grohnde findet nicht wie geplant statt

Im AKW Grohnde sollte es im April wie jedes Jahr eine Revision geben. Dazu wird das AKW für 14 Tage abgeschaltet. Es werden die Sicherheitssysteme überprüft, ein Teil der Brennstäbe werden ersetzt und an den elektrischen Schaltanlagen und Amaturen wird eine Inspektion durchgeführt.

Dazu braucht man zusätzlich zum Stammpersonal 1000 Beschäftigte von Fremdfirmen. In dieser Situation wird das Risiko von Corona Infektionen innerhalb des Personals und in der Region massiv erhöht.

Am 3. April gab es eine Pressekonferenz, in der die Gesundheitsministerin C. Reimann und der Umweltminister O. Lies mitgeteilt haben, dass die Revision nicht wie geplant stattfindet. Sie haben sich auf einen Kompromiss geeinigt, das deutlich weniger Mitarbeiter (100 bis maximal 250) vor Ort sind und die Revision dafür 4 Wochen länger dauert. Insbesondere unter den derzeitigen Umständen wäre es sinnvoller gewesen, das AKW  Grohnde bis zum Ende der Corona Krise abzuschalten, wenn nicht sogar den Abschalttermin von Ende 2021 jetzt vorzuziehen. Bereits im April 2017 haben wir(AAI Gö)schon gefordert, das AKW Grohnde sofort abzuschalten. Dieser Forderung schloss sich der Rat der Stadt Göttingen an und es folgten  viele Kommunen und Landkreise.

Auch das Thema der Asse beschäftigt uns weiterhin. Hierzu hat Konstanze einen Beitrag vorbereitet:

Rückhol-Konzept zur Bergung der Asse-Abfälle

Im früheren Salzbergwerk Asse 2 bei Wolfenbüttel wurden zwischen 1967 und 1978 fast 126 000 Fässer mit schwach und mittelradioaktivem Müll oder mit chemischen Abfällen verklappt. Das sind 47.000 Kubikmeter Atommüll, mit 100 Tonnen radioaktivem Uran, 87 Tonnen strahlendem Thorium, 28 Kilogramm Plutonium und 500 Kilogramm extrem giftigen Arsens. Alles zusammen lagert kreuz und quer in 13 unterirdischen Kammern. Die Gebinde wurden zum Teil so abgekippt, dass die Fässer geborsten sind und sich der Inhalt mit dem Salz zu einer radioaktiven Brühe vermischt hat.

Inzwischen laufen täglich tausende Liter Wasser in das Bergwerk, die aufwendig aufgefangen und abgepumpt werden müssen. Experten befürchten unkontrollierte Grundwassereinbrüche in die instabilen Kammern. Bleibt der Atommüll in der Asse, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Radioaktivität irgendwann – wann? – ins Grundwasser gelangt und damit eine ökologische Katastrophe in der ganzen Region anrichtet. Deshalb wurde vor über zehn Jahren beschlossen, das Bergwerk zu räumen und alle Fässer wieder an die Oberfläche zu holen.

Betreiber der Asse 2 ist die staatseigene Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE). Vorletzte Woche hat sie der Öffentlichkeit nun das lang erwartete, erste „Rückholkonzept“ vorgestellt. Auf knapp150 Seiten werden als Eckpunkte des weltweit einmaligen Vorhabens der Bau eines weiteren Schachtes, die Strategie zur Behandlung der zu bergenden Abfälle und ein Standortvorschlag für ein Zwischenlager beschrieben.

Um die zum Teil geborstenen und verrosteten Fässer nach oben zu schaffen, soll ab 2023 ein neuer Schacht 5 ins Gestein getrieben und unter der Erde mit dem bestehenden Bergwerk verbunden werden. Die eigentliche Rückholung des strahlenden Mülls soll dann größtenteils mit ferngesteuerten Maschinen erfolgen. Damit ist jedoch laut BGE „nicht vor 2033“ zu rechnen. Auf dem neuen oberirdischen Teil des Betriebsgeländes soll eine Abfallbehandlungsanlage gebaut werden, damit die Abfälle sortiert und umverpackt werden können. Laut BGE wird  sich die Abfall-Menge nach ihrer Rückholung und „endlagergerechten Verpackung“ auf ein Volumen von bis zu 220.000 Kubikmeter vervielfachen.

Bislang ist unklar, was langfristig mit dem Asse-Müll passieren soll. Das im Bau befindliche Atommülllager Schacht Konrad, in dem nach Plänen der Bundesregierung irgendwann sämtlicher schwach- und mittelaktiver Abfall aus Deutschland gelagert werden soll, ist zu klein konzipiert – und auch nicht dafür zugelassen. Der Bau eines weiteren, größeren Zwischenlagers wird also nötig sein. Eine kontroverse Debatte um einen Standort dafür läuft.

Die Kosten für die Rückholung hat die BGE auf gigantische 3,35 Milliarden Euro geschätzt – die nicht etwa die Abfallverursacher sondern wir alle aufbringen müssen.

Quellen:https://www.ausgestrahlt.de/blog/2020/04/02/asse-2-bergung-des-atommuells-ab-2033https://www.neues-deutschland.de/artikel/1134919.asse-alles-muss-raus.htmlhttps://www.asse-2-begleitgruppe.de/2020/04/01/rueckholplan

Zum Thema Asse ist Professor Rolf Bertram sehr aktiv. Er hat mir ein Zeitungsinterview zugesandt, das ich aus urheberrechtlichen Gründen leider nicht auf die Seite nehmen kann. Der Artikel ist aber auf der Seite der Zeitung zu finden: https://www.wolfenbuetteler-zeitung.de/wolfenbuettel/article228021859/Asse-Pate-Bertram-vermisst-Gesamtkonzept-fuer-Atommuelllager.html

Ganz aktuell folgt noch ein Beitrag von Sine:

Waldbrand in und um die Sperrzone Tschernobyl

Seit vergangenem Samstag brennen in der radioaktiv belasteten Sperrzone des 1986 havarierten Atomkraftwerkes Tschernobyl 25 Hektar Wald. 150 Feuerwehrleute kämpfen mit der Löschung des Feuers, sie werden aus der Luft unterstützt.

 

Damit wären wir am Ende unserer Mahnwache angekommen. Danke für die Ausarbeitung der Beiträge. Und Dank an Euch für die Aufmerksamkeit.

Unsere nächste Mahnwache findet am Montag, den 4. Mai statt, der Ort steht noch nicht fest, wir warten die Entwicklung ab. Vielleicht wieder am Gänseliesel wie gewohnt. Oder, wenn es nicht anders geht, online. Themen gibt es genug, die Atomtransporte bei Gronau, das Atom-Logistik-Zentrum bei Bad Karlshafen, es lohnt sich dabei zu sein. Und wir freuen uns über Rückmeldungen.

…und wer noch aktiv sein möchte sollte diesen wichtigen Aufruf unterstützen: https://secure.avaaz.org/campaign/de/global_ceasefire_loc/?bVrZvgb&v=124580&cl=16950210486&_checksum=52df582b70b9efe7dfa30da63e6fdee6560d76ee28137d75e880ae5c110579ce&signup=1

Bleibt gesund und bleibt kämpferisch!

3 Apr 2020

#ProtestZuHause – Online-Mahnwache am Montag

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Seit 2011 waren wir zu erst jeden Montag, dann jeden ersten Montag im Monat am Gänseliesel, um gegen Atomkraft und für den Schutz der Umwelt zu demonstrieren. Durch den Virus ist das zum ersten Mal nicht möglich. Aber auch in dieser Zeit ist es uns wichtig unser Thema in die Öffentlichkeit zu tragen.

Am Montag, den 6. April findet daher um 18 Uhr die erste Online-Mahnwache gegen Atomkraft im Internet unter www.anti-atom-initiative-goettingen.de und www.facebook.com/aai.goe statt.

Die Beiträge werden in Echtzeit ab 18 Uhr nacheinander erscheinen, also genauso, wie sie sonst vorgetragen werden.

Es gibt die Möglichkeit, die Beiträge unter Facebook oder per Email an zepol@gmx.de zu ergänzen und zu kommentieren. Alles erscheint dann umgehend auf der Seite.

Themen bei der Mahnwache sind unter anderem:

Durch die Corona-Pandemie ist eine Revision im AKW Grohnde, die auf viele Mitarbeiter*innen angewiesen ist, kaum denkbar. Über die Folgen für die Sicherheit wird berichtet

Die Rezession aufgrund der Corona-Krise ist in allen Medien. Wenig beachtet wird die Chance für Umwelt und Klima. Schon das kurze Zurückfahren der Wirtschaft hat Verschmutzung und CO2 stark reduziert. Die Klimakatastrophe beginnt schleichend, wird in ihren Folgen die Coronakrise aber noch in den Schatten stellen. 

 

12 Mrz 2020

Radioaktive Olympiade am Fukushima-Tag in Göttingen

Posted by Dirk. No Comments

Radioaktive Olympiade am Fukushima-Tag in Göttingen
 

Neun Jahre nach der Atomkatastrophe richtet Japan die Olympischen Spiele aus. Auch in Fukushima-Stadt, keine 50 km entfernt von den zerstörten Reaktoren, sollen olympische Wettkämpfe stattfinden. Japan will eine Normalität darstellen, die es auf absehbare Zeit nicht geben soll. Nur wenige Kilometer von den Sportstadien entfernt türmen sich Säcke mit radioaktiven Müll, das aufgefangene verstrahlte Wasser soll ins Meer geleitet werden.

Der gestrige Fukushima-Tag stand ganz im Zeichen dieser radioaktiven Olympiade. Begonnen wurde am Fukushima-Stein auf dem Hiroshimaplatz mit einer Pflanzaktion, gefolgt von einem Beitrag zur Lage in Fukshima, untermalt von einer Querflöte.

Anschließend startete die Demonstration mit Olympischen Ringen, verschiedenen Sportgeräten und einem langen gelben Menschenwurm zum Gänseliesel. Dort startete die Kundgebung mit einer Begrüßung durch Professor Rolf Bertram, der explizit die Pläne für ein Logistikzentrum für atomaren Müll in Würgassen (Bad Karlshafen) kritisierte.

Als Hauptredner setze sich Professor Christian Jooß mit der drohenden Renaissance der Atomkraft als vermeintlicher Klimaretter auseinander. Jooß legte deutlich dar, das die Atomenergie weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll ist. Sein Beitrag endete mit einem starken Appell: “Hundert Prozent erneuerbare Energien sind schnell umsetzbar, werden aber von Politik, Lobbygruppen und Wirtschaft nicht gewollt.“

Zwischen den Wortbeiträgen konnten sich die Teilnehmer*innen an den verschiedenen Disziplinen der Radioaktiven Olympiade teilnehmen. Es galt Atommüll in den Abfallkorb zu werfen, einen Staffellauf mit einem Brennstab zu absolvieren, strahlende Atommüllsäcke hoch zu stapeln und schließlich die Atomkraft einfach abzuschalten.

Untermalt wurde die Veranstaltung mit Roots-Raggae von Pepper. Die mitreißende Musik lockte dann sogar die Sonne kurz aus den sonst grauen Wolkenhimmel.