Rund 25 Menschen hatten dem wirklich schlechten Wetter getrotzt uns sich am Tschernobyltag um 17 Uhr zum Beginn des Stadtrundgangs versammelt.
Von dort aus ging es zum ehemaligen Mathematischen Institut. In einem Referat wurde der Zusammenhang zwischen Göttingen und der Atomkatastrophe in Tschernobyl in der Person von Gustav Hertz aufgezeigt. Dieser hatte in Göttingen an der Kernspaltung geforscht und mit seinem Wissen die Sowjetunion bei der Entwicklung der Atombombe aber auch der Atomkraftwerke unterstützt.
Am Hiroshimaplatz wurde die Göttinger Erklärung hinterfragt und insbesondere die Forcierung der sog. friedlichen Atomkraft durch die beteiligten Forscher kritisiert.
An einem Spielplatz im Cheltenhampark wurde an die Zeit in Göttingen nach Tschernobyl erinnert. Nicht im Sand spielen, nicht in den Regen gehen, keine Milch trinken, all dies weckte die Erinnerungen.
Zum Abschluss am Ginkgo-Baum im Cheltenhampark kam dann auch die Sonne dazu. Der Baum wurde in Gedenken an die Hirsohima-Opfer unter dem Eindruck der Katastrophe in Tschernobyl gepflanzt. Der Baum wurde entsprechend mit Blumen zum Gedenken versehen.
Zum Abschluss wurden einige Textzeilen aus Swetlana Alexijewitsch Buch „Tschernobyl – Eine Chronik der Zukunft“ vorgelesen, untermalt von einigen Stücken auf der Querflöte.