2 Feb 2016

Solidaritätserklärung mit den Besetzer/innen des ehemaligen DGB-Hauses Our House – OM10

Posted by Dirk

Seid Jahres setzten wir uns für den Umweltschutz und eine Welt ohne Atomkraft ein. Doch diese Themen können nicht isoliert betrachtet werden. Wir arbeiten an einem gesamtgesellschaftlichen Kontext und  engagieren uns daher  auch gegen rechtes Gedankengut und für die Menschen auf der Flucht. Denn erst die Zerstörung der Umwelt durch Kriege, Uranabbau und Klimaerwärmung zwingt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen.

Ein verlässlicher Partner bei Veranstaltungen und Demonstrationen war der Deutsche Gewerkschaftsbund. Gerne erinnern wir uns an die Großdemonstration gegen Atomkraft in Göttingen und den gemeinsamen Aktionen zum 1. Mai in Göttingen.

Umso befremdlicher ist für uns das Verhalten des DGB und seines Vorsitzenden in Niedersachsen, Hartmut Tölle, bezüglich des ehemaligen DGB-Hauses in Göttingen.

Das seid sechs Jahren leer stehende Gebäude wurde von aktiven Menschen besetzt und in ein Wohnprojekt umgewandelt. Mit großem Engagement wurden Flüchtlingen unterstützt, es gab Sprachkurse, Notunterkünfte und Verpflegung. Weiterhin wurde von den Aktivist/innen mehr renoviert, als es der DGB in den sechs Jahren geschafft hat.

Anstatt dankbar für so viel soziales Engagement zu sein äußert sich Hartmut Tölle auf unerträgliche Weise über die Initiative und versucht Studierende, Auszubildende und Flüchtlinge gegeneinander auszuspielen.

Im Göttinger Tageblatt wirft er den Besetzer/innen „Flausen im Kopf“ vor und bemüht sogar das Unwort des Jahres. Flüchtlinge möchte er nur aufnehmen, wenn diese immatrikuliert sind Weiterhin geht er davon aus, dass Flüchtlinge in der Altstadt nicht erwünscht sind.

Solche Beiträge kennen wir leider von den Pegidas und ihren Nachahmern, was schlimm genug. Aus dem Mund des DGB-Vorsitzenden ist das unerträglich und wirft für uns die Frage auf, ob Herr Tölle als Vorsitzender noch tragbar ist.

Unverständlich ist leider auch die Rolle der Stadt Göttingen. Diese sieht erst keinen Bedarf einer Nutzung des Gebäudes als Flüchtlingsunterkunft und empfiehlt dann,  laut Artikel nach der Besetzung, die Umnutzung  für den Wohnungsbau.

Wir fordern eine schnelle und deutliche Entschuldigung seitens des DGB in Niedersachsen für die vor der Presse gemachten Äußerungen.

Weiterhin fordern wir von den Verantwortlichen von DGB und Stadt Göttingen, auf die Initiative „Our House“ zuzugehen und eine gemeinsame Lösung im Sinne dieses hervorragenden Projektes zu finden.

Wir versichern der Initiative „Our House- OM10“ unsere volle Unterstützung!

 

Anti-Atom-Initiative Göttingen

 

Neben siebzehn Einzelpersonen (Unterschriftenliste liegt vor) unterstützen folgende Göttinger Gruppen diese Erklärung:

Göttinger Arbeitskreis gegen Atomenergie, AntiAtomPlenum, Umweltgewerkschaft, MLPD

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