Gemeinsame Pressemitteilung von .ausgestrahlt – Gemeinsam gegen Atomenergie, Brokdorf-akut und Anti-Atom-Initiative Pinneberg via Tobias Darge
Brokdorf, 17. Juli 2013
Protestmarsch vom AKW Brokdorf nach Hamburg
Atomkraftgegner fliehen mit Krankenbett vor Gefahr des AKW-Betriebs
Atomkraftgegner demonstrieren vom 20. bis 27. Juli auf einem acht Tage andauerenden Protest-Marsch gegen den Betrieb des AKW Brokdorf. Sie fordern die Abschaltung des gefährlichen Meilers, der schon im Alltagsbetrieb eine große Menge radioaktiver Edelgase ausstößt. Die Atomkrafgegner fliehen vor dieser Krebsgefahr zu Fuß mit einem Krankenbett von Brokdorf nach Hamburg. Unterwegs gibt es Kundgebungen und
Veranstaltungen in neun Orten.
Start ist am Samstag, 20. Juli, um 10 Uhr in Brokdorf am Nahkauf. Die Aktion endet am Samstag, 27. Juli, um 15 Uhr am Hamburger Rathausmarkt.
„Anlass für die Karawane ist die bevorstehende Revision des AKW Brokdorf am 10. August, bei der unter anderem die Brennelemente gewechselt werden. Bei diesem Brennelementwechsel wird der Reaktordruckbehälter geöffnet und es werden schlagartig besonders viel radioaktive Edelgase freigesetzt“, erklärt Andreas Klann von der Anti-Atom-Initiative im Kreis Pinneberg. Die Atomkraftgegner wollen mit der Protest-Karwane auf die damit verbundenen gesundheitlichen Gefahren und die erhöhte Krebsrate im Umkreis von AKW aufmerksam zu machen.
Das ARD-Magazin Plusminus berichtet, dass beim Öffnen des Reaktordeckels für den Brennelementwechsel der Ausstoß der radioaktiven Edelgase innerhalb eines Tages 160-mal so hoch ist wie an normalen Tagen – was
einem Drittel des gesamten Jahresausstoßes entspricht. Nach einer Untersuchung des Bundesamt für Strahlenschutz ist die Krebsrate selbst noch in 50 Kilometer Entfernung vom Reaktor erhöht.
„Hamburg-Bahrenfeld ist keine 50 Kilometer Luftlinie vom AKW Brokdorf entfernt. Auch hier herrscht durch das AKW Brokdorf ein erhöhtes Krebsrisiko“, sagt Tobias Darge von der Anti-Atom-Organisation ausgestrahlt.
Karsten Hinrichsen von der örtlichen Anti-Atom-Initiative „Brokdorf-akut“ weist darauf hin, dass in der vier Kilometer östlich des AKW Brokdorf gelegenen Gemeinde Wewelsfleth in den Jahren 1998 bis 2008 auch bei Erwachsen eine signifikant erhöhte Krebsrate festgestellt wurde. „Die Ursache ist bis heute ungeklärt“, sagt Hinrichsen. Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat das Bundesumweltministerium um Unterstützung bei der Aufklärung gebeten.
Die Karawane gegen das AKW Brokdorf wird organisiert von .ausgestrahlt, der Anti-Atom-Initiative Pinneberg, Brokdorf-akut und der Göttinger Anti-Atom-Initiative.
Weitere Informationen zur Protestkarawane mit Auflistung der Orte und Tage sowie Hintergrundinformationen:
http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/brokdorf/karawane
Rückfragen an:
* Tobias Darge von .ausgestrahlt, Telefon 0176 / 24 24 98 15 (begleitet den Protestmarsch)
* Karsten Hinrichsen von Brokdorf-akut, Telefon 04829 / 7080
Redaktioneller Hinweis:
Bitte kündigen Sie die Karawane an! Wir freuen uns, Sie unterwegs zur Berichterstattung zu begrüßen. Gerne können Sie die Karawane auch einige Stunden begleiten.
Liste aller Etappen:
* 1. Tag Sa, 20.7. Brokdorf, Nahkauf -> Wewelsfleth 7 km
* 2. Tag: So, 21.7. Wewelsfleth -> Glückstadt- 8,7 km
* 3. Tag: Mo, 22.7.Glückstadt -> Elmshorn 19,3 km
* 4. Tag: Di, 23.7. Elmshorn -> Utersen 9,5 km
* 5. Tag: Mi. 24.7.Uetersen -> Pinneberg 8,8 km
* 6. Tag: Do, 25.7. Pinneberg -> Schenefeld 8,8 km
* 7. Tag: Fr, 26.7.Schenefeld -> Hamburg-Altona 7,7 km
* 8. Tag: Sa 27.7. Hamburg–Altona -> Hamburg, Rathaus 4,5 km