Der Rundgang begann mit einer Mahnwache am Cheltenhampark. Dort erinnert ein Ginkgobaum, der nach der Tschernobylkatastrophe dort gepflanzt wurde, an die Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki.
Im Wechsle zu Querflöte wurden an die Ereignisse und Folgen der Katastrophe von Tschernobyl erinnert.
Anschließend wurden Störche an den Baum gehängt, da der Storch in der betroffenen Region ein Symbol der Hoffnung ist.
Der Weg führte zur Bonifatiusschule, an welcher kurz zuvor eine offizielle Gedenktafel für Oppenheimer aufgehängt wurde. Im Redebeitrag wurde deutlich, dass Oppenheimer als Vater der Atombombe kein gutes Beispiel für die Schüler*innen sei. Ein Gutachten der Stadt soll unter anderem aufzeigen, dass Robert Oppenheimer von den Folgen seiner Atombombe nichts gewusst hatte. Dem Widerspricht bei der Veranstaltung Professor Rolf Betram vehement Schon in den 20er Jahren wurde von Hermann Joseph Muller durch Untersuchungen an Fruchtfliegen die Spätfolgen von radioaktiver Strahlung dargelegt. Für diese Forschung erhielt Muller in den 30er Jahren den Nobelpreis. Oppenheimer waren diese Studien daher bekannt, hatten aber keinen Einfluss auf seine Entwicklung der Atombombe. Die Stadt Göttingen hielt Oppenheimer unverständlicher Weise geeignet für eine Ehrung durch diese Tafel. Die Verantwortung der Wissenschaft spielte leider mal wieder keine Rolle.
Die fünfzehn Teilnehmer/innen gingen anschließend über den Heisenbergplatz weiter zur Merkelstraße, in welcher viele Atomwissenschaftler wohnten bzw. zu Gast waren.
Thema war hier die zwiespältige Rolle insbesondere von Heisenberg und von Weiszäcker im Zweiten Weltkrieg und der Zeit danach.
Der Rundgang endete vor dem Friedtjof-Nansen-Haus mit einem Beitrag zur Geschichte von James Franck, der dort wohnte und über Max Born. Letzterer war eine positive Ausnahme bei den Atomwissenschaftlern, der sich der Produktion von Kriegswaffen immer verweigert hatte und so Verantwortung zeigte, die viele Wissenschaftskollegen vermissen ließen und oft noch lassen.
(Das Friedtjof-Nansen-Haus wurde wenige Tage nach unserem Rundgang von verantwortungsvollen Menschen besetzt, denen wir alles gute und viel Kraft wünschen!)
Der Rundgang endete in Darby Kaffeestube mit einem Erzählcafe zum Tschernobyltag.