In den letzten Wochen versucht die Atomlobby mit zunehmendem Erfolg die Atomkraft als Klimaretter darzustellen. Mit vorgeschobenen Klimaargumenten wird intensiv für Laufzeitzeitverlängerung und den Bau neuer Atomkraftwerke geworben. Die Argumentationen, Energiegewinnung aus Kernkraft sei eine gute Übergangstechnik und praktisch CO2-frei, werden schon von Teilen der CDU verbreitet.
Göttinger Atomkraftgegner*innen haben in einem Informationsblatt herausgearbeitet, wie substanzlos diese Argumentationen sind:
Alle AKWs dieser Welt decken gerade mal zwei Prozent des weltweiten Energiebedarfes. Um diesen Anteil zu halten müssten monatlich neue Kernkraftwerke ans Netz gehen. Der Bau eines Atomkraftwerkes dauert aber über zwanzig Jahre. Die Entwicklung neuer Techniken, wie dem Fusionsreaktor, stagnieren.
Die Atomkraft ist auch nicht CO2-Neutral. Mit fortschreitender Ausbeutung der Erzvorkommen lässt deren Urangehalt nach und die CO2-Emission steigt von derzeit 26 g pro Kilowattstunde bis auf 210 g pro Kilowattstunde (bei erneuerbare Energien zum Vergleich zwischen 3 und 60 Gramm pro KWh). Nicht berücksichtigt ist hierbei der Rückbau der Atomkraftwerke und die ungeklärte Lagerung des hochradioaktiven Mülls.
Auch wirtschaftlich betrachtet ist Atomkraft völlig unsinnig: Der neue britische Reaktor Hinkley Point wird mit 23 Milliarden Euro achtmal mehr kosten als die Reaktoren in den 70er Jahren.
Atomkraft löst keine Klimaprobleme, sie ist ein Klimaproblem. Atomkraftwerke können nicht flexibel auf Bedarfe reagieren, sondern fahren Vollast und blockieren erneuerbaren Strom beispielsweise aus Windkraftanlagen.
Die Anti-Atom-Initiative wird mit Aktionen auf diese Problematik schon am Montag, den 6. Januar aufmerksam machen. Um 18 Uhr findet eine kurze Mahnwache gegen Atomkraft am Gänseliesel statt. Neben einem Infobeitrag werden die Informationsblätter verteilt. Anschließend sind alle Interessierten in´s Apex (Burgstraße 46, Göttingen) eingeladen. Neben weitergehenden Informationen gilt es Protestaktionen unter anderem am AKW Grohnde zu organisieren.
Das Infoblatt zum herunterladen erhalten Sie hier: KlimaFlyer_v3_screen (1)