29 Apr 2014

Einmal Aufwischen Minister

Posted by Dirk

EON heißt jetzt EAM, sonst ändert sich nix? So hieß die Veranstaltung von Bündnis90/Grüne am Montagabend im Holbornschen Haus in Göttingen. Das zweite Teil des Mottos passt hervorragend auf den anwesenden niedersächsischen Umweltminister Wenzel. In dessen Amtszeit änderte sich leider auch nichts:

Im Wahlkampf wurde von Wenzel und seiner Partei noch die Beendigung des Einsatzes der hochgefährlichen MOX-Brennelemente im  AKW Grohnde verkündet. Nach der erfolgreichen Wahl war das schnell vergessen.  Nach seinem Amtsantritt sagte Wenzel noch im Gespräch mit Atomkraftgegner/innen, diese müssten ihm Argumente liefern, damit er sich in seinem FDP-Orientierten Ministerium durchsetzen könne. Argumente in Form eines Gutachtens erhielt der Minister umgehend, leider erhielten die Aktivisten auch auf Nachfrage keine Antwort von Herrn Wenzel. Für weitere Informationen wollte dessen Ministerium sogar 25 € Bearbeitungsgebühr haben.

 Wenzel_klein

Solch ein wendiges Verhalten hielten einige Atomkraftgegner/innen für preiswürdig. Daher wurde die Veranstaltung am Montag genutzt, um Herrn Wenzel seine verdiente Trophäe zu überreichen: Einen gelben Waschlappen mit Anti-Atom-Emblem. Der sollte den Minister die Möglichkeit geben, seine „Wisch-Wasch“ Politik gegenüber MOX-Brennelementen, Endlagerfrage und Fracking fortzusetzen und den letzten Rest Umweltpolitik wegzuwischen.

Weil nach über einem Jahr Schweigen nichts Tiefgründiges vom Minister zu erwarten war, ließen die Aktivist/innen den Gekürten und seine Partei ohne weitere Diskussionen zurück, um am Ginkgo-Baum im nahen Cheltenhampark den Opfer der Atomkatastrophe in Tschernobyl zu gedenken.

 

Mahnwache_klein

An der dortigen Mahnwache nahmen rund dreißig Menschen teil.

Eine Sprecherin der Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges sprach zu den medizinischen Spätfolgen der Katastrophe, ein Landwirt berichtete über die Hilflosigkeit im Umgang mit der Strahlungswolke über Europa.

Comments are closed.