Pressemitteilung von Christa Schwalbe und Ludwig Pape
Die anlässlich der Reaktorkatastrophe von Fukushima auf dem Platz vor dem Neuen Rathaus gepflanzte Japanische Kirsche wurde während der Ostertage 2013 zum Ziele eines Baumfrevels. Zwei der Hauptzweige des in Blütenknospen stehenden jungen Baumes wurden so weit abgebrochen, dass sie nur noch an schmalen Rindenfäden hingen; der dritte Zweig lag gänzlich abgerissen unter der Kirsche auf dem Boden.
In Japan wird in diesen Tagen die Kirsche, der Symbolbaum des Landes, erblühen und das Kirschblütenfest gefeiert.
Nachdem am Dienstagmittag der zu beklagende Zustand des Baumes von einem Mitglied der Anti-Atom-Initiative Göttingen bemerkt worden war, versammelten sich am Abend mehrere Aktive der Gruppe an der Kirsche. Die beiden an den Rindenfäden hängenden Zweige wurden stark gekürzt wieder aufgerichtet, an den Bruchstellen umwickelt und anschließend mit Bandagen verstärkt. Da die Bruchstellen an den Zweigen bereits stark ausgetrocknet waren, sind die Chancen auf Wundheilung äußerst gering.
Am kommenden Montag wird nach der Fukushima-Mahnwache, die um 18.00 Uhr vor der Jacobikirche beginnt, ab 19.00 Uhr ein Gang zum Hiroshimaplatz stattfinden. Der gänzlich abgetrocknete Zweig und die beiden abgeschnittenen Knospenzweige werden in einer Vase unter dem verletzten Baum abgestellt. Wenn diese Zweige nicht gestört werden, können sie nach dem langen Winter dort erblühen. Trotz der schlimmen Verletzung besteht für die Japanische Kirsche die Aussicht, sich zu erholen.
Da der Baum mit Einwilligung der Stadt Göttingen und mit Unterstützung des FB Stadtgrün auf städtischem Gelände, dem Hiroshimaplatz, vor zwei Jahren gepflanzt wurde, wurde die Verwaltung der Stadt Göttingen von der brutalen Baumbeschädigung in Kenntnis gesetzt.
Bilder: C.W.